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Auf der Suche nach dem Glögglhof zwängen wir uns mit dem Auto durch die engen Gassen von St. Magdalena in der Hoffnung, dass uns kein Auto entgegenkommt. Das Bozner Weindorf, welches am Südhang des Rittens liegt und auf das 11. Jahrhundert zurückgeht, besteht vor allem aus historischen Höfen mit den dazugehörenden Weingütern. In Weinkreisen ist es besonders durch seinen St. Magdalener bekannt, einem Traubencuvée aus Großteils Vernatsch und ein wenig Lagrein. Leider werden in diesen historischen Lagen aktuell vermehrt Weißwein- und Lagreinreben gepflanzt, obwohl sie sich hervorragend für den Vernatsch eignen würden, bedauert Florian Gojer, Sohn des Hauses Glögglhof. Vor einigen Jahren ist der junge Geisenheimabsolvent in den Weinbaubetrieb seiner Familie eingestiegen und führt nun zusammen mit seinem Vater die Geschäfte des Hofes.

 

Die Weine der Karneid-Flächen

Seit einem knappen Jahrzehnt hat auch der Glögglhof Weißweine im Sortiment, aber nicht etwa aus Neuanpflanzungen bei St. Magdalena, sondern aus einem erstandenen Weingut oberhalb des Schlosses Karneid. Aus diesen Lagen überzeugte uns schon das letzte Jahr der Sauvignon und der Weissburgunder. Dieses Jahr gefallen uns die Fassproben dieser Sorten sogar noch besser, unter anderem aufgrund der knackigeren Säure, welche den Weinen hervorragend steht.

 

Der St. Magdalener

Das Streckenpferd eines St. Magdalena-Weinhofes ist, wie bereits erwähnt, sicherlich der St. Magdalener. Davon hat Franz Gojer zwei im Sortiment, wovon einer den Namen Rondell trägt und 2015 3 Gläser vom Weinführer Gambero Rosso einheimste. Dieser ist es auch, welcher uns jedes Jahr aufs Neue durch seine Komplexität und Kraft beeindruckt und zu den Top-St. Magdalenern Südtirols zu zählen ist.

 

Pipa, ein Stück Portugal in Südtirol

Eine Besonderheit in der Südtiroler Weinwelt stellt der Wein „Pipa“ dar. Wie bei einem Portwein stoppt Franz Gojer hier die Gärung eines Lagreins mit einem Weinbrand ab, bevor er zur Lagerung in Holzfässern gegeben wird. Somit bleibt der Lagrein restsüß mit einem erhöhten Alkoholgrad um die 19 % und eignet sich hervorragend zur langen Reifung im heimischen Keller. Bei der Verkostung der aktuellen Fassprobe des Pipas beeindruckt uns vor allem die Harmonie und der Tiefgang des Weines und wird sehr wahrscheinlich unser Sortiment erweitern.

 

Fazit

Das Team aus Vater und Sohn vom Glögglhof haben auch 2016 wieder eine tolle Qualität in den Keller gebracht und werden mit ihren Weinen auch dieses Jahr vielen Weinliebhabern eine Freue bereiten.