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Wir wären enttäuscht gewesen, hätte uns Andreas Menz, Inhaber und Kellermeister des Weingutes Popphof, ohne die für ihn typische blaue Bauernschürze empfangen. Das vor Jahrzehnten noch sehr häufig genutzte Tiroler Kleidungsstück, wird heutzutage nur noch selten öffentlich getragen. Deshalb verwundert es kaum, dass sich die Bauernschürze für den Marlinger Weinbauer, wie auch für das Weingut inzwischen zu einer Art Erkennungsmerkmal entwickelt hat.

Seit Generationen befindet sich der Popphof nun in Familienbesitz, wobei dessen Trauben in der Vergangenheit nie einer Kellerei abgeliefert wurden. Im Gegenteil, seine Vorfahren hätten von umliegenden Weinbauern zusätzlich Trauben für die eigene Produktion zugekauft, erzählt uns Andreas Menz. Mittlerweile keltere er aber nur noch Weine aus eigenen Traubenbeständen.

 

Fassproben

Im Keller vom Weingut Popphof verkosten wir ausschließlich Fassproben und können uns somit erstmals einen ersten Eindruck vom neuen Jahrgang auch aus der Meraner Gegend machen. Die tolle Frucht und Finesse des 2016er Jahrganges begegnet uns auch in den Weinen von Andreas Menz wieder.

Besonders beeindruckt uns auch heuer der Goldmuskateller. Der trocken ausgebaute Weißwein (die Sorte Goldmuskateller wird eigentlich vorwiegend als Süßwein ausgebaut) besticht durch kräftig animierende Aromen nach Muskatnuss, reife Trauben und Orangenschalen. Dem Marlinger Weinproduzenten gelingt es jedes Jahr aufs Neue, das Aromaversprechen in der Nase auch am Gaumen durch eine ideal abgestimmte Restsüße einzuhalten. Unser Favorit der trocken ausgebauten Goldmuskateller in Südtirol.

Ebenfalls eine kräftige Nase eröffnet der Rosè aus den Sorten Lagrein und Merlot. Das gute Zusammenspiel der beiden Sorten führt zu einer angenehmen Balance zwischen den Beerenaromen in der Nase und einer wahrnehmbaren Struktur am Gaumen. Somit nicht nur ein leichter Sommerwein.

 

Der Meraner Lagrein

Eine Besonderheit stellt der Meraner Lagrein dar, zu welchem auch der von Andreas Menz gehört. Dieser unterscheidet sich deutlicher von seinen Kollegen aus Gries und dem Unterland, als man im Vorhinein vermuten möchte. Während diese bereits nach kurzer Reifezeit durch runde und weiche Tannine überzeugen können, benötige der Meraner Lagrein mehr Zeit, um seine Kanten abzuschleifen, berichtet der Marlinger Weinbauer aus Erfahrung. Dafür biete er einen speziellen Charakter mit einem würzigen Bukett aus schwarzem Pfeffer und vegetalen Aromen und bringt eine willkommene Abwechslung in die Südtiroler Lagreinwelt.

 

Fazit

Erneut überzeugt uns der Jahrgang 2016 und die Weine von Andreas Menz, allen voran sein Goldmuskateller, Rosé sowie auch die Rotweine Lagrein und Merlot.