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Während eines Winters bei dieser Hanglage die alten Trockenmauern wieder aufzubauen, sei die reinste Schinderei gewesen, erinnert sich Weinproduzent Peter Wachtler mit ernster Miene. Heute sei er aber froh, dass er es gewagt habe. Wir stehen auf einer Kuppe gleich neben seinem Weingut Taschlerhof und blicken auf die Steillagen, welche sich hinter dem Haus hochstrecken. Riesling- und Sylvanerreben teilen sich hier die kargen Böden, während ein felsiger Wald- und Sträucherstreifen noch daran erinnert, wie es hier vor Wachtlers Zutun ausgesehen haben muss. Zwar wurde bereits vor über hundert Jahren auf denselben Lagen wie heute Wein angebaut, doch Kriege und Krisen sorgten dafür, dass die Steilhänge Jahrzehnte brach lagen. Als er, Peter Wachtler, sich dann für die Flächen zu interessieren begann, haben diese ihm die damaligen Besitzer dann auch bereitwillig überlassen, erzählte der Eisacktaler Weinproduzent schmunzelnd. Doch die Reben haben ihm schon das ein und andere Mal Kopfzerbrechen bereitet. Vor allem der Riesling wollte am Anfang einfach nicht so, wie Wachtler es von ihm wollte, doch inzwischen sei er aber mit dessen Ergebnissen mehr als zufrieden.

 

Nachhaltige Bodenarbeit

Bereits seit längerem tauscht sich Peter Wachtler mit anderen Eisacktalern Eigenbauwinzern intensiv aus, besonders in wichtigen gemeinsamen Themen wie der Nachhaltigkeit und Biodiversität. Er sieht diesbezüglich den Boden als einen wichtigen ausschlaggebenden Faktor. Umso wenig wie möglich Einfluss auf das Bodengleichgewicht zu nehmen, sucht er ständig nach natürlichen Möglichkeiten dem Unkraut Herr zu werden. Auch maschinell ist er sehr erfinderisch, denn er entwarf zu diesem Zweck eine an seinem Betrieb angepasste kleine Bodenbearbeitungsmaschine, welche er kontinuierlich verbessere. Auch bewässere er nur in Extremsituationen, denn dann seien die Wurzeln der Reben gezwungen, auf der Suche nach Wasser in die Tiefe zu gehen, so der Eisacktaler. Dort herrsche weniger Konkurrenz und zugleich fördere es die Mineralität, .

 

Die Weine

Beim Verkosten des ausschließlich weißen Sortimentes (für einen Eisacktaler Produzenten typisch) des Jahrganges 2015 finden wir die angesprochene Mineralität wieder. Und nicht nur das. Die Säure ist bei allen Weinen hervorragend eingebaut und zeichnen sich durch eine tolle Geradlinigkeit aus. Nicht umsonst räumte vor kurzem der Sylvaner 2015 3 Gläser beim Weinführer Gambero Rosso ab. Uns beindruckt aber besonders der zum Teil im Akazienholz ausgebaute Sylvaner Lahner 2015 durch seine Struktur und seine vielschichtige Nase. Die Verkostung eines älteren Jahrganges belegt auch seine Langlebigkeit. Am Rande schnappen wir beim Gespräch noch etwas von Süßweinplänen auf, genaueres wird aber die Zukunft zeigen.

 

Fazit

Die Weißweine von Peter Wachtler überzeugen durch Persönlichkeit und Trinkvergnügen, sowie kommt ihr naturnaher Anbau dem Trend zugute. Sie werden unser Eisacktaler Weinsortiment auf alle Fälle bereichern.